Verwendung  der Nährstoffe

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Vom Dünndarm ausgehend befinden sich die verwertbaren Nährstoffe im Blut.

Sie wandern jedoch nicht frei im Blutkreislauf umher, sondern werden über die Pfortader direkt vom Darm zur Leber transportiert.

Die Leber als Schaltzentrale

In der Leber wird dann entschieden, was mit den einzelnen Nahrungsbausteinen geschehen soll.

Die Aminosäuren der Eiweiße werden in der Leber zwischengespeichert, bis sie im Körper gebraucht werden. Außerdem werden die Aminosäuren so umgebaut, wie sie gerade benötigt werden. Aus der Leber kommen dann die Proteine für das Blut, die Muskeln und andere Körperzellen. Wenn keine anderen Nährstoffe vorhanden sind, können die Proteine auch zu Glukose umgebaut und als Energiespender verwendet werden.

Auch die Fette werden in der Leber umgebaut zu den Bestandteilen, die gerade gebraucht werden. Ein Teil der Fette wird in Cholesterin verwandelt, das unter anderem für den Gallensaft und die Produktion der Zellmembranen benötigt wird. Fette, die nicht als Baumaterial gebraucht werden, stehen als Energiespender oder als Vorrat für schlechte Zeiten zur Verfügung.

Die Kohlenhydrate stehen am schnellsten als Energiespender zur Verfügung. Sie werden entweder direkt zur Energiegewinnung verbrannt oder als Zwischenspeicher zu Glykogen umgebaut oder in Fett verwandelt, um als Speicherfett zu dienen.

Verbrennung der Nährstoffe

Für Bewegungen, die Körperwärme, chemische Vorgänge und die Gedanken wird ständig Energie benötigt. Diese Energie kann von allen drei Nährstoffgruppen gewonnen werden.

Im Rahmen des sogenannten Zitronensäurezyklus werden die Nährstoffarten von einem zum anderen umgewandelt.

Außerdem wird ADP (Adenosindiphosphat) zu ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt. ATP-Moleküle sind sozusagen kleine Batterien des Körpers, die jede Bewegung antreiben. Durch die Bewegung wird das ATP wieder in ADP zurückverwandelt. Jetzt braucht es wieder Nährstoffe, um neu aufgeladen zu werden.

Die detaillierten Vorgänge bei der energetischen Nutzung der Nährstoffe sind natürlich noch viel komplizierter, aber für das grobe Verständnis reichen obige Erklärungen zunächst aus.

Glykogen als Zwischenspeicher in der Leber

Wenn nach den ganzen energieverbrauchenden Aufgaben im Körper noch Nährstoffe übrig sind, wird die übrige Glukose zu Glykogen zusammengebaut.

Glykogen sind große Stärkemoleküle, die in der Leber und in den Muskeln gelagert werden.

Sie warten dort auf eine größere Beanspruchung des Körpers, um dann zügig als Energiespender zur Verfügung zu stehen.

Immer wenn der Blutzuckerspiegel absinkt, weil man eine Weile nichts gegessen hat oder weil man sich verausgabt hat, wird das Glykogen aus der Leber wieder in Glukose zurückgewandelt und steht dann als Energie zur Verfügung.

So wird auch der Blutzuckerspiegel auf einem möglichst gleichmäßigen Niveau gehalten.

Darum müssen wir nicht ständig essen, sondern kommen auch eine Weile ohne Nahrung aus.

In der Leber befindet sich ungefähr 150 Gramm Glykogen, wenn die Vorräte voll aufgefüllt sind. Da die Glykogenmoleküle in Wasser eingebettet in den Zellen vorliegen, sind die Glykogenvorräte mitsamt des Wassers noch deutlich schwerer. Die gesamten Glykogenvorräte des Körpers wiegen mitsamt dem umgebenden Wasser zwei bis drei Kilogramm.

Glykogen- und Fettspeicher in den Muskeln

Glykogen befindet sich nicht nur in der Leber, sondern auch in den Muskeln. In den Muskeln befinden sich bis zu 300 Gramm Glykogen, bei kräftigen Muskeln auch noch mehr. Wie beim Glykogen in der Leber wird auch das Muskelglykogen von Wasser umgeben und wiegt daher mehr als das reine Glykogen.

In den Muskeln findet man auch gewisse Fettvorräte, auch wenn man diese dort gar nicht erwartet..

Sowohl das Glykogen als auch die Fette dienen dazu, dem Muskel schnell neue Energien zu geben, wenn die ATP-Moleküle nach kurzer Beanspruchung ihre Energie verloren haben.

Der Muskel bedient sich also aus den Nährstoff-Vorräten, die direkt vor Ort gespeichert sind.

Die Fettverbrennung bei körperlicher Bewegung holt sich die Energie also mitnichten direkt aus den Fettpolstern unter der Haut, sondern zunächst aus den Fettvorräten, die direkt im Muskel gelagert werden. Wenn diese Vorräte durch reichlich Bewegung verbraucht sind, werden sie durch Fette aus dem Blut ergänzt. Ins Blut gelangen die Fette entweder direkt durch die Nahrung oder aus den Fettpolstern.

Mehr Infos über Glykogen finden Sie ab Seite 168.

Kurzzeitspeicher inneres Bauchfett

Das innere Bauchfett dient, anders als das Unterhautfettgewebe, als relativ kurzfristiger Energiespeicher.

Überschüssige Nahrungs-Energie wird häufig als inneres Bauchfett gespeichert, um diesen Kurzzeitspeicher aufzufüllen.

Wenn der Körper Energie braucht, die er zu dem jeweiligen Zeitpunkt weder aus dem Blutzucker, den Blutfetten, den Glykogenspeichern und den Fettspeichern in den Muskeln bekommen kann, dann nutzt er als nächstes die Fettenergie des inneren Bauchfettes.

Dies ist auch der Grund dafür, dass das innere Bauchfett regelmäßig Fette ans Blut abgibt. Das ist seine eigentliche Hauptaufgabe.

Doch wenn das Blut sowieso schon zu viel Blutfette enthält und gar keine Energie gebraucht wird, dann ist es eher ungünstig, dass das innere Bauchfett noch mehr Fette ins Blut abgibt.

Über das innere Bauchfett gibt es noch ein umfangreiches extra Kapitel ab Seite 81.

Dauerspeicher im Unterhaut-Fettgewebe

Wenn die Glykogen-Speicher voll sind und immer noch mehr als genug Nährstoffe verfügbar sind, dann wird die Energie aus den überschüssigen Nährstoffen als Fettpolster abgespeichert.

Die verfügbaren Nährstoffe werden in Fett umgewandelt, egal ob sie aus Nahrungs-Fetten, Kohlenhydraten oder Proteinen stammen.

Das Fett wird dann in Fettzellen unter der Haut, im Bauchraum oder in den Muskeln abgelagert. Die Fettzellen nehmen das Fett auf, bis sie dick und prall sind. Bei Bedarf werden neue Fettzellen gebaut, um noch mehr Speicherfett aufnehmen zu können.

Die Fettpolster dienen dann als Langzeitspeicher für schlechte Zeiten.

Wie viel der überschüssigen Nährstoffe als Fettpolster gespeichert werden, hängt nicht nur von ihrem Vorhandensein ab, sondern auch von der Veranlagung und der Stoffwechselsituation, die unter anderem durch Hormone gesteuert wird.

Die Verteilung der Fettspeicherung an inneres Bauchfett und Fettpolster unter der Haut hängt von verschiedenen Voraussetzungen ab.

Das Unterhaut-Fettgewebe ist vom Körper vor allem als Dauervorrat gedacht. Seine Ausprägung hängt außer der Essmenge auch stark von der Veranlagung ab.

Vorgänge laufen gleichzeitig ab

Obwohl die obige Beschreibung so klingt, als würden die Vorgänge der Energieverwendung aus der Nahrung nacheinander ablaufen, finden sie in den Praxis jedoch gleichzeitig statt.

Die Reihenfolge der Nährstoff-Nutzung ist eher eine Sache der Priorität als eine Sache der zeitlichen Reihenfolge.


 


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