Was ist drin im Bauch

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Für das Urteil über das Bauchfett reicht den meisten offiziellen Stellen und Ärzten ein einziger Messwert: der Taillenumfang.

Mit dem Maßband wird der Taillenumfang etwas oberhalb des Bauchnabels gemessen (siehe Seite 19).

Bei den Ergebnissen wird nur zwischen Männern und Frauen unterschieden. Alle anderen individuellen Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen werden vollständig ignoriert.

Selbst der umstrittene BMI ist da noch individueller, weil er zumindest die Körpergröße berücksichtigt.

Wenn man den Taillenumfang misst, dann misst man jedoch mitnichten nur das innere Bauchfett.

Durch den Bauchumfang werden zahlreiche verschiedene Körperteile erfasst, die nichts mit Fett zu tun haben und außerdem zwei verschiedene Arten Fett.

Nachfolgend gehen wir auf die Elemente des Bauches ein, die sich auf den Taillenumfang auswirken.

Unterhautfettgewebe

Das als ungefährlich geltende Unterhautfettgewebe des Bauches befindet sich zwischen Haut und Bauchmuskeln. Es handelt sich um die sogenannten Rettungsringe.

Man kann dieses Fett mit den Händen greifen. Wenn man dabei die Bauchmuskeln anspannt, kann man sehr deutlich fühlen, wie weit dieses äußere Bauchfett nach innen reicht.

Dieses Fettgewebe ist nicht gemeint, wenn vom gefährlichen Bauchfett die Rede ist. Es ist genauso ungefährlich wie Fett auf den Hüften oder an den Beinen.

Allerdings kann dieses äußere Bauchfett erheblich zum Bauchumfang beitragen.

Bauchmuskeln

Die Bauchmuskeln spielen im Bauchraum eine wichtige Rolle, denn sie halten den Bauchinhalt sozusagen zusammen.

Kräftige Bauchmuskeln sind daher wichtig für einen schlanken Bauch.

Sie tragen aber auch ein wenig auf bei der Messung des Bauchumfangs.

Es gibt einerseits die fühlbaren Bauchmuskeln, die man als harte Bereiche fühlt, wenn man sie anspannt. Diese Bauchmuskeln bilden den Waschbrettbauch, wenn man einen schlanken Bauch und gut trainierte Muskeln hat.

Andererseits gibt es auch innere Bauchmuskeln, die man nicht von außen fühlen kann. Sie halten den Bauchraum innerlich zusammen und helfen auch bei den Bewegungen des Rumpfes und der Oberschenkel. Beim sogenannten Core-Training, bei Pilates und bei Hula Hoop werden diese Muskeln besonders gestärkt.

Rückenmuskeln

An die Rückenmuskeln denkt man normalerweise kaum, wenn es um einen dicken Bauch geht. Rückenmuskeln sind eher dafür bekannt, dass sie wichtig sind, um Rückenschmerzen zu verhindern. Starke Rückenmuskeln sind also sehr erwünscht.

Wenn die Rückenmuskeln jedoch so kräftig sind, wie man sie braucht, um die Wirbelsäule zu stärken, stehen sie als dicke Wulste neben der Wirbelsäule.

Bei der Messung des Bauchumfangs können starke Rückenmuskeln also durchaus ein paar Zentimeter bringen.

Wenn man bei gleich bleibendem Bauchfett die Rückenmuskeln stärkt, kann es also passieren, dass der gemessene Taillenumfang anwächst.

So schlägt sich das erwünschte Trainingsergebnis in einem scheinbar schlechteren Messwert nieder.

Das zeigt ganz deutlich, dass die alleinige Messung des Taillenumfangs nur bedingt hilfreich ist.

Wassereinlagerungen

Wie in den Beinen kann sich auch im Bauch Gewebswasser ansammeln. Man spricht in beiden Fällen von Ödemen.

Bei den Füßen merkt man Ödeme ganz deutlich, weil die Zehen und Knöchel sichtbar anschwellen und es zu einem Spannungsgefühl kommt. Ödeme in den Beinen kommen häufig durch ein überfordertes Herz beispielsweise bei Herzschwäche, Hitze oder langem Stehen.

Weil der Bauchraum größer ist, nimmt man Wasseransammlungen dort nicht so deutlich wahr. Der Bauch wird aus ungeklärten Gründen dicker.

Bei Leberschädigungen kommt es oft zu ausgeprägten Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites). In diesem Fall muss unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Bei Frauen kommt es häufig im Rahmen des Menstruationszyklus zu Wasseransammlungen im Bauch. Besonders typisch sind diese Wasseransammlungen kurz vor der Periodenblutung.

Das zeigt sich dann deutlich daran, dass der Bauchumfang vor der Periode zunimmt und nach der Periode von selbst wieder abnimmt.

In den Wechseljahren kann es sogar zu dauerhaften Wasseransammlungen im Bauch kommen. In diesen beiden Fällen ist das Wasser im Bauch nicht ernsthaft gefährlich. Die zugrunde liegende Hormonsituation Östrogen-Dominanz kann jedoch zahlreiche andere Beschwerden hervorrufen, z.B. Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Übergewicht, Gelenkschmerzen und viele mehr.

Außerdem suggeriert der aufgetriebene Bauch vermehrtes inneres Bauchfett und wirkt dadurch belastend auf die Psyche.

Durch Einreibungen mit einer Creme mit natürlichem Progesteron kann man die Östrogen-Dominanz ausgleichen und die Wassereinlagerungen lindern. Auch regelmäßige Bewegung kann die Hormone wieder besser ausbalancieren.

Darm

Der Darm ist das größte Organ, das sich im mittleren Bauchraum befindet. Er ist unterteilt in Dünndarm und Dickdarm. Beide liegen miteinander verknäult in der Bauchhöhle, der Dünndarm in der Mitte und der Dickdarm außen herum.

Das Volumen des Darms ist zwar erheblich, aber es ist im allgemeinen nicht davon abhängig, ob man übergewichtig oder nicht ist. Manche Menschen haben anlagebedingt einen etwas längeren Darm, was den Bauch dicker werden lässt.

Das Innere des Darms kann auch in ausgeprägtem Maße zu einem großen Taillenumfang beitragen.

Darminhalt

Der Darminhalt ist zum einen der verdaute Nahrungsbrei und zum anderen eine große Menge Darmbakterien.

Je nachdem wie schnell die Nahrung durch den Verdauungskanal wandert, kann sich im Darm die Nahrung von einem oder mehreren Tagen befinden.

Bei Menschen, die zu Darmträgheit und Verstopfung neigen, befindet sich meistens deutlich mehr Nahrungsbrei im Darm als bei Menschen mit einer schnellen Verdauung.

Dieser Darminhalt wirkt sich naturgemäß auf den Taillenumfang aus.

Dies ist auch der Grund dafür, warum viele Abnehmwillige Abführmittel verwenden. Diese Maßnahme bringt jedoch keine echten Vorteile, sondern nur vermeintliche Teilerfolge. Außerdem können Abführmittel durch Mineralverlust gesundheitsschädlich sein. Der Missbrauch von Abführmitteln zeigt jedoch deutlich, wie verzweifelt manche Menschen sich danach sehnen, etwas dünner zu sein.

Darmgase

Bei der Verdauung entwickeln sich mehr oder weniger Gase im Darm. Der Darm wird dadurch aufgebläht. Daher nennt man diese Erscheinung auch Blähungen.

Wenn man zu Blähungen neigt, kann der Bauchumfang ganz erheblich zunehmen durch die darin enthaltene Luft. Bei leichten Blähungen spürt man es möglicherweise kaum, hat aber dennoch einen leicht vergrößerten Bauchumfang.

Blähungen entstehen bei Menschen, die dazu neigen, durch unterschiedliche Nahrungsmittel.

Folgende Nahrungsmittel können die Entstehung von Blähungen begünstigen:

·         Zwiebeln

·         Kohl

·         Hülsenfrüchte

·         Vollkornprodukte

·         Ballaststoffe

·         Kohlensäure haltige Getränke

·         Zucker

 

Blähungen sind normalerweise nicht gefährlich. Sie können aber lästig sein und manchmal auch Schmerzen im Bauch verursachen. Wenn sich die Blähungen wieder auflösen, kommt es zu den ungeliebten Winden, auch Flatulenz genannt, die meistens mit unangenehmen Gerüchen verbunden sind.

Außerdem verfälschen Blähungen das Ergebnis der Bauchumfang-Messung.

Verschiedene Bauchorgane

Die anderen Bauchorgane, wie beispielsweise Leber, Magen oder Gebärmutter liegen zwar nicht auf der Höhe der Taille, aber wenn sie vergrößert sind, können sie in Richtung des Darms drücken und ihn heraus wölben. Das führt dann zu einem vergrößerten Bauchumfang.

Generell ist eine Vergrößerung von inneren Organen kein wünschenswerter Zustand, abgesehen von einer Gebärmuttervergrößerung bei einer Schwangerschaft.

Die Bedeutung einer Organvergrößerung hängt jedoch vom jeweiligen Organ ab.

Eine Lebervergrößerung ist relativ häufig und tritt bei Übergewicht und Alkoholmissbrauch auf. Sie kann sich zur Leberzirrhose entwickeln und dann sehr gefährlich werden.

Eine Magenvergrößerung tritt auf, wenn man über einen längeren Zeitraum zu große Mahlzeiten zu sich nimmt. Sie ist nicht gefährlich, kann aber weiteres Übergewicht fördern.

An der Gebärmutter können sich Myome bilden, die teilweise sehr groß werden. Die Myome können zu ausgeprägten Blutungen führen. Am Eierstock können sich Zysten bilden, die in seltenen Fällen bis zu Kindskopf- oder gar fußballgroß werden können.

Ein dicker Bauch hängt zwar eher selten mit solchen Organvergrößerungen zusammen, aber wenn man genau wissen will, warum der eigene Bauch dick ist, sollte man unter anderem per Ultraschall untersuchen lassen, ob die Bauchorgane vergrößert sind.

Inneres Bauchfett

Schließlich bleibt noch das gefürchtete innere Bauchfett, auch Viszeralfett genannt. Es wächst zwischen den Organen.

Bei manchen Menschen bildet sich eine große Menge inneres Bauchfett.

Das innere Bauchfett kann nur sicher mithilfe einer Computertomographie erkannt werden. Da solch eine Untersuchung sehr teuer ist, behilft man sich meistens damit, den Bauchumfang zu messen.


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